Unglaublich ...

  • Ein sich selbst stimmendes Klavier? Unglaublich!
  • Ein Klavier, bei dem man das Stimmen kaum hört? Unmöglich!
  • Ein Klavier mit einem elektronischen Stimmsystem, das nur 40 Sekunden zum Stimmen benötigt? Unvorstellbar!

... aber wahr:

Das selbststimmende Klavier wurde von dem Amerikaner Don Gilmore entwickelt. Im Jahr 2002 hat sich ein amerikanischer Klavierhersteller diese Erfindung durch das US-Patent mit der Nummer 6559369 schützen lassen.

Die erste Überraschung verklingt. Fragen tauchen auf:

Wer kommt denn auf so eine Idee?

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Ökonomie

Ein sich selbst stimmendes Klavier bauen zu wollen, ist ein ganz natürliches Bedürfnis. Denn die Verstimmung des Instruments führt zu Folgekosten. Die Folgekosten wollen sich alle sparen:

  • Die Klavierspieler könnten sich die mindestens jährlich anfallenden Klavierstimmungen sparen!
  • Der Fachhandel bräuchte keinen Fachmann mehr, der aus dem Handel eine Fachhandel macht!
  • Die Industrie bräuchte keinen Handel mehr, denn über den Handel ist auch die Frage mit dem Kundendienst geregelt.
  • Davon würden letztlich wieder Sie, die Klavierspieler, profitieren! Denn die Industrie könnte sich die Provisionen für den Zwischenhandel einsparen, die eigenen Instrumente kostengünstiger anbieten und somit gegenüber der Konkurrenz aus Billiglohnländern auch im Preiskampf die richtige Antwort geben!

Diese Entwicklung vorwegnehmend habe ich mich mit Praeludio® bereits frühzeitig als Kundendienst unabhängig von Handel und Industrie und somit fit für die Zukunft an der Seite der Klavierspieler positioniert.

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Ideen sind gefragt

Daher suchen die Produzenten ganz im eigenen Interesse entgegen aller Behauptungen selbstverständlich nach Lösungen für das Problem der Verstimmung. Neueste Bemühungen in Deutschland gehen beispielsweise in die Richtung, anstelle von Holz weniger luftfeuchtigkeitsabhängige Materialien wie zum Beispiel Carbon zu verwenden. Das führt zwar zu einem vergleichsweise schlechteren Klang, aber das ist im Moment ein anderes Thema.

In Verbindung mit der Stimmhaltung und der Suche nach den Ursachen hat man auch schon entdeckt, dass die Wölbung des Resonanzbodens eigentlich gar nicht notwendig ist. So entwickeln verschiedene Hersteller ganz unterschiedliche Ansätze, um das Problem der Verstimmung zu lösen bzw. wenigstens zu mindern.

Eine andere Idee habe ich mit Praeludio® gefunden. Als Ihr überregionaler Ansprechpartner lade ich Sie ein, das Selberstimmen zu lernen. In Anbetracht der anstehenden Veränderungen passe ich mich mit diesem Angebot der Entwicklung an. Wenn die in USA patentierte und somit bereits existierende Zwischenlösung aus Handarbeit und Elektronik auf den Markt kommt, dann haben diejenigen Klavierspieler die Nase vorne, die bereits ein Praktikum im Selberstimmen besucht haben. Denn das patentierte Modell erfordert Handarbeit, wie Sie noch lesen werden.

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Die Technikakzeptanz steigt

Den Trend zum Selberstimmen zeigt auch die Entwicklung der so genannten Stimmgeräte. Da sich aufgrund der höheren Akzeptanz gegenüber technischen Hilfen zunehmend auch meine Kollegen für Stimmgeräte interessieren, ist die Vermutung naheliegend, dass das Stimmen von Klavieren eine komplexe Anforderung ist.

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Klavierstimmer imitieren

Wenn man nach einer technischen Lösung des sich selbst stimmenden Klaviers sucht, dann kommt man ganz natürlich zuerst einmal auf den Gedanken, die Tätigkeit eines Klavierstimmers mechanisch nachzubilden. Diese Versuche sind beim Klavier bislang gescheitert.

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Erfolgreiches Modell eines mechanischen Stimmsystems

Aber bei den Gitarren führten diese Überlegungen der Imitation zu einem bereits funktionierenden System. Wenn Sie am Klavierstimmen interessiert sind und einen Sinn für Visionen haben, schauen Sie sich das Video mit dem deutschen Erfinder und Unternehmer Christopher Adams an, der sein System Tronical Tune vorstellt, das von seiner Hamburger Firma Tronical produziert wird:

In dem Artikel von Spiegel-Online finden Sie auf der Seite links oben eine ganze Bilderserie interessanter Details des bei der Gitarre realisierten Stimmsystems. Der amerikanische Gitarrenhersteller Gibson hat das Stimmsystem weiterentwickelt und in sein Modell Dark Fire eingebaut. Ende 2012 hat Gibson ein eigenes Stimmsystem Min-ETUNE™entwickelt, vermutlich um frühere Modelle damit nachrüsten zu können. Hier finden Sie ein Video, in dem das neue Stimmsystem anschaulich erläutert wird. Auf der Homepage von Tronical wird inzwischen auch das neue System angeboten. Offensichtlich kam es hier zu einer Interessenvereinigung. Aber man findet auf dieser Homepage auch noch das ursprüngliche Modell Powertune sowie dessen Aktualisierungen.

Zum Beispiel weise ich insbesondere die Besitzer älterer Klaviere immer wieder daraufhin, dass eine tiefere Grundtonhöhe besser für die Entspannung ist. Auf diesem Video erfahren wir nun, dass ausgerechnet Jimi Hendrix für seine Musik die gleiche Grundtonhöhe wie Johann Sebastian Bach gewählt hat, was der Musik von Jimi Hendrix einen unverwechselbaren Charakter verleiht. Als Bach lebte, war der Grundton (in Deutschland) einen halben Ton tiefer als der aktuelle Kammerton, den man als internationale Norm erst 1939 auf 440 Hertz festgelegt hat. Ferner wird aus dieser Produktdemonstration auf dem Video ersichtlich, dass Gitarristen völlig flexibel nicht nur mit unterschiedlichen Tonhöhen sondern auch mit verschiedenen Stimmungen umgehen. An dieser Stelle drängt sich förmlich die interessante Frage auf: Welche Funktion hat eigentlich die Stimmung?

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Größere Kräfte erfordern neue Lösungen

Der Unterschied der beim Stimmen aufzuwendenden Kraft zwischen einer Gitarre und einem Klavier ist offensichtlich. Denn um eine Gitarrensaite zu stimmen, genügt der extrem kurze Hebel einer Flügelschraube, die man lediglich mit der Kraft der Finger einstellen kann. Dagegen hat man beim Klavier mit einem sehr kurzen Stimmhammer und somit einem kurzen Hebel bei einer engen Bohrung des Stimmstocks häufig Probleme, den Stimmnagel präzise drehen zu können. Für das Klavier war also eine technisch andere Lösung gefragt. Don Gilmore, ein Erfinder aus USA, hat eine Idee gefunden, wie man das Problem lösen könnte. Im folgenden Abschnitt werde ich Ihnen diese Technik erläutern.

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Wie funktioniert das System?

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Die Klaviersaite steht unter Strom

Bei der neuen Idee setzt man Strom anstelle der Mechanik ein. Der Strom erwärmt die Saite. Dadurch dehnt sich das Material aus. In der Folge sinkt die Spannung der Saite und der Ton wird tiefer. Dafür sind unter jeder Saite zwei Magnetspulen angebracht. Die eine versetzt die Saite in Schwingung. Die andere nimmt wie der Tonabnehmer bei der Gitarre die Frequenz der Saite auf. Ermittelt die zwischen diese beiden Magnetspulen geschaltete Elektronik beim Vergleich des gemessenen Ist-Wertes mit den für den jeweiligen Ton gespeicherten Soll-Werten eine Abweichung, so wird durch die Saite Strom geschickt. Dadurch sinkt die Spannung der Saite und der hörbare Ton wird tiefer.

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Wärme entspannt

Aha, werden Sie jetzt möglicherweise einwenden. Wirkt sich der Faktor Wärme also doch auf die Stimmung aus! Jein. Der wesentliche Faktor für die Stimmhaltung und somit auch die Ursache für die Verstimmung sind die Schwankungen der Luftfeuchtigkeit. Diese beeinflusst wiederum die Holzfeuchtigkeit.

Da der Resonanzboden gewölbt ist, und noch nicht aus Carbon sondern aus Holz besteht, das auf die Feuchtigkeitsschwankung mit einer Anpassung reagiert, bekommen die Saiten von unten je nach Luftfeuchtigkeit mehr oder weniger Druck. Der sich verändernde Druck des Resonanzbodens sowie die Häufigkeit und Intensität Ihres Klavierspiels beeinflussen im Lauf der Zeit die ausgeglichene Spannung der Saiten und damit verbunden die Harmonie der Stimmung. Diese Zusammenhänge finden Sie anschaulich dargestellt unter dem Thema Warum verstimmt ein Klavier?

Anmerkung zur Qualität des Klangkörpers: Es gibt die interessante Frage, ob ein Instrument durch die Benutzung besser wird - oder ob es sich evtl. durch die Benutzung im Sinne des mechanistischen Weltbildes verschleißt. Die im Geigenbau gefundene Antwort lautet:

Der Klang der Instrumente verbessert sich! Das erklärt sich eben aus der Verwendung des Materials Holz und seiner Eigenschaft, Feuchtigkeit zu binden. Man hat festgestellt, dass sich die Verteilung der Feuchtigkeit im Holz durch die Benutzung und somit durch die Schwingungen der Musik im Lauf der Zeit verändert. Diese strukturelle Anpassung wird von Fachleuten als eine qualitative Verbesserung bewertet.

Aus Sicht der Musiktherapie kann man hieraus eine interessante Ableitung machen. Denn Musik wirkt auf uns Menschen ganzheitlich. Sie beeinflusst nicht nur über unsere emotionalen Zentren unsere Stimmung, indem Sie die Amygdala, das Alarmsystem, herunterfährt und gleichzeitig das Antriebssystem über den nucleus accumbens aktiviert. Musik wirkt auch körperlich. Klar, Musik ist ja auch das Ergebnis von körperlichen Bewegungen. Aber diese Wirkung der Musik könnte man im Transfer dadurch begründen, dass der Mensch bekanntlich im Wesentlichen aus Wasser besteht, und sich daher die Schwingungen der Musik aus Sicht der Musiktherapie im Sinne einer qualitativen Verbesserung auf den Körper des Menschen auswirken. Musik harmonisiert uns eben auch körperlich. Harmonie = Einklang!

Zu den Themen Maschine braucht Mensch
Handarbeit

Zurück zu dem Strom, der die Saiten des selbststimmenden Klaviers erwärmt:

Da man über dieses bereits existierende System den Ton nur tiefer einstellen kann, muss man vorher das Instrument von Hand etwas höher stimmen. Das im Klavier integrierte System zum Selberstimmen soll maximal 600 Watt Strom verbrauchen. Das entspricht der Leistung und somit auch den Kosten von 6 starken Glühlampen.

Zu den Themen Sehen Sie selbst - Informationen über das selbststimmende Piano direkt vom Erfinder
Video des Erfinders

Nun können Sie das Unglaubliche selbst sehen. Don Gilmore präsentiert die technischen Details seiner Erfindung. Neben den im Anschluss noch zu erläuternden Einschränkungen des elektronischen Stimmsystems kann man anhand des Videos feststellen, dass man bei einem so schlecht klingenden Piano nicht wirklich beurteilen kann, ob das Instrument gut gestimmt ist.

13. September 2015: Das Video wurde leider gelöscht. Nun kann man darüber spekulieren, was der Grund für die Löschung ist. Vielleicht wird an dem System wieder gearbeitet und die Entwicklung geht weiter. Die Zeit wird es zeigen. Lassen wir uns überraschen.

30. Juli 2016 - es gibt Neuigkeiten! Tatsächlich hat Don Gilmore an dem System weiter gearbeitet. Dazu gibt es eine Diskussion im Forum von Pianoworld. Ferner gibt es eine Homepage mit Bildern eines Prototyps. Und die Nachricht lautet:

Don Gilmore arbeitet daran, einen kostengünstigen Nachrüstsatz zu entwickeln, den man in jedes Piano einbauen kann, damit es zum sich selbst stimmenden Klavier wird!

Wie ist diese Nachricht zu interpretieren? Das gelöschte Video oben zeigte bereits das funktionierende System. Nun präsentiert Don Gilmore Bilder, die jedoch immer noch von einem Prototyp stammen. Die Klavierindustrie scheint ihm wohl in der Breite signalisiert zu haben, dass ihrerseits kein Interesse besteht. Dieser Umstand ist ein weiterer Hinweis darauf, dass die Klavierproduzenten die eigene Lage nicht realistisch einschätzen. Denn zumindest in Europa sterben nicht nur die Klavierhersteller sondern auch die Klavierstimmer aus!

Don Gilmore hat sich daher für ein neues Ziel seines Marketings und der damit verbundenen Entwicklung gesetzt: Er will mit einem Nachrüstsatz dem Endkunden, also dem Klavierbesitzer, ein Angebot unterbreiten, das für diesen finanziell eine Einsparung verspricht.

Heute ist der 12. Mai 2023 und bin von Don Gilmore persönlich über den bislang erreichten Fortschritt informiert worden: Das Ergebnis präsentiert er Ihnen in Form eines Video-Interviews.

Zu den Themen Das will ich haben!

Wo gibt es das selbststimmende Klavier zu kaufen?

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Einsparpotenzial zu gering?

Nach den ersten selbstverständlich begeisterten Ankündigungen ist das Thema quasi spurlos in der Versenkung verschwunden. Seit 2003 gibt es im Internet zu diesem Thema keine neuen Nachrichten mehr. Als Grund führt man an, dass angeblich die Folgekosten für den Strom im Vergleich zum Kundendienst durch einen Menschen doch nicht wesentlich niedriger wären. Mehr ist darüber nicht zu erfahren.

Zu den Themen Suche nach den Gründen
Ursachenforschung

Um der Wahrheit auf die Spur zu kommen, müssen wir also eigene Überlegungen anstellen. Wenn wir uns einmal die Aussagen genauer ansehen, dann bemerken wir, dass das System nicht ohne Handarbeit auskommt. Das Instrument muss zuerst von Hand etwas höher gestimmt werden. Erst dann können die Magnetspulen durch Erwärmen der Saiten den Ton tiefer stimmen. Doch das Höherstimmen ist selbst für erfahrene Profis kein selbstverständliches Thema. Daher lohnt sich zum besseren Verständnis eine Fallunterscheidung.

Zu den Themen Stimmen ist nicht gleich Stimmen!
Fallunterscheidung:
  1. Klavier auf der Grundlage der vorhandenen Tonhöhe in sich stimmen
  2. Klavier in der Tonhöhe anheben = Höherstimmen

Das sind zwei ganz verschiedene Themen. Beim ersten Thema sind die auszugleichenden Kräfte relativ gering. Denn die Grundtonhöhe wird ja nicht geändert. Dabei kommt es folglich zu keiner Gegenreaktion der konstruktiv bedingten Kräfte.

Beim Höherstimmen hingegen kommt es zu einem massiven Unterschied der Zug- und Druckkräfte innerhalb des Instruments. Macht man hierbei Fehler, so kommt es zu heftigen Gegenreaktionen. Die Schwierigkeit der Vorhersagbarkeit der Gegenreaktion führt dazu, dass das Klavier am Ende des Stimmvorgangs meistens wieder verstimmt ist. Das Stimmen ist eben nicht nur eine Frage der Spannung der Saiten. Gerade hinter dem Höherstimmen steckt schon mehr an Verständnis, an Erfahrung und daher eben an speziellem Können.

Offensichtlich hat man diesen Punkt in der Begeisterung schlicht übersehen. Aber ohne das handwerkliche Rüstzeug ist die hier beschriebene Kombinationslösung aus Handarbeit und Elektronik offensichtlich nicht zu verkaufen. Dass dieser Punkt auch für Profis ein echtes Leistungskriterium ist, will ich hier am Beispiel meiner eigenen Entwicklung kurz beschreiben:

  • Da ich bereits als Auszubildender in den Kundendienst geschickt wurde, wusste ich noch nichts von dieser Problematik. Daher konnte ich es auch gar nicht vor dem Stimmen gegenüber dem Kunden ansprechen. Die Minimalanforderung lautete: Das Klavier soll in sich gestimmt sein. Das ist in der Regel weiter kein Problem, solange man nicht mit einem anderen Instrument gemeinsam musizieren will, dessen Grundtonhöhe nicht so einfach angepasst werden kann.
  • Mit der Erfahrung stieg mein Selbstanspruch und ich versuchte mich darin, das mir inzwischen bewusst gewordene Problem zu lösen. Das Ergebnis nach dem Höherstimmen war ein verstimmtes Klavier. Das heißt, der Grundton war zwar etwas höher, aber in sich war das Klavier wieder verstimmt. Von Kollegen hatte ich gehört, dass man das Klavier circa zwei Wochen stehen lassen soll, damit es die höhere Spannung verarbeiten kann. Also stimmte ich das höher gestimmte Klavier nach zwei Wochen noch einmal. Dieses Verfahren ist jedoch sowohl für den Kunden als auch für mich unbefriedigend. Dass das Höherstimmen innerhalb des Klavierstimmens ein Spezialgebiet ist, das viel Erfahrung voraussetzt, konnte ich als Anfänger ja nicht wissen.
  • Klavier für Klavier habe ich dann genau die für das Beherrschen des Höherstimmens notwendigen Erfahrungen gesammelt: In 10 Jahren an rund 18.000 Instrumenten! Zuerst habe ich die Instrumente beim Höherstimmen einfach zweimal unmittelbar hintereinander komplett gestimmt. Dann lernte ich ein Verfahren aus der Produktion kennen, das ich nach und nach verfeinert habe. Heute kann ich das Höherstimmen sogar mit Garantie anbieten, da die von mir entwickelte Hybrid-Stimmtechnik in Verbindung mit dem Höherstimmen ihre Praxistauglichkeit bewiesen hat!

Anmerkung: Da das Höherstimmen keine Standardleistung ist, raten die Klavierstimmer ihren Kunden, das Klavier regelmäßig zumindest jährlich stimmen zu lassen. Nur so lässt sich ein stärkeres Absinken der Grundtonhöhe vermeiden. Die vollständige Wahlfreiheit bezüglich des Stimmzyklus haben Sie als Kunde demnach nur bei dem Kundendienst, der Ihnen das Höherstimmen als Standardleistung zu einem Pauschalpreis gemeinsam mit dem Reinstimmen und somit innerhalb eines Termins anbieten kann. Wenn Ihnen also Ihr Kundendienst ein schlechtes Gewissen einredet, weil Sie so lange gewartet haben, dann nur deshalb, weil jetzt er ein Problem mit dem Höherstimmen hat!

Zu den Themen Sie brauchen nicht auf Lösungen zu warten - greifen Sie jetzt zu!
Turbo Selberstimmen

Zusammenfassend bestätigt sich, dass das Stimmen aufgrund der komplexen Zug- und Druckkräfte des Klaviers bzw. Flügels nicht ganz einfach ist. Das heißt, die Aufgabe erforderte bislang einen Spezialisten und viel Erfahrung. Damit wären wir wieder bei den eingangs erwähnten Abhängigkeiten. Doch mein Angebot überschreitet diese Grenze, indem es Sie, die Klavierspieler, unabhängig und bezüglich der Tonhöhe sowie der Art der Stimmung letztlich flexibler macht:

Wenn Sie weder die Zeit noch die Nerven haben, mal eben 10 Jahre lang das Thema anhand von rund 18.000 Klavieren intensiv zu studieren, dann können Sie auch den Turbo wählen, indem Sie sich die Ergebnisse in einem Praktikum Selberstimmen als Zusammenfassung vermitteln lassen. Das Praktikum im Selberstimmen ist eine Einführung in das Stimmen sowie den Umgang mit dem Stimmgerät an Ihrem Klavier vor Ort. Das ist ein möglicher Weg.

Der herkömmliche Weg besteht darin, das Instrument weiterhin von Ihrem Kundendienst betreuen zu lassen. In Zukunft wird es vermutlich irgendwann einmal tatsächlich ein selbststimmendes Klavier geben. Wenn es so weit ist, dann wollen wir uns gemeinsam den neuen Herausforderungen stellen und schon mal eine Vision wagen, was uns so ein Klavier aufgrund dieser neuen Leistung bringen könnte:

Zu den Themen Stimmungen sind Alltag und haben Geschichte

Sollte man vielleicht mit Stimmungen spielen?

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Prinzipiell sind Wunder willkommen!

Geben wir es ruhig zu: Eigentlich wäre es schon eine tolle Zusatzleistung! Vor allem wenn man von dem Stimmvorgang selbst kaum etwas hört und das Stimmen tatsächlich nur 40 Sekunden benötigt, wie das bei dem bereits existierenden System der Fall sein soll. Dann ergeben sich daraus ein Reihe interessanter Möglichkeiten, die man wegen des bislang damit verbundenen hohen Aufwands meistens scheut:

  • So wäre man sicher daran interessiert, die Musik eines Johann Sebastian Bachs auch einmal in der damals üblichen wohltemperierten Stimmung zu spielen und zu hören. Denn heute spielen Sie diese Musik ja mit einer anderen Stimmung, nämlich der Gleichtemperierten Stimmung.
  • Oder man würde die in Verbindung mit den wohltemperierten Stimmungen entstehenden unterschiedlichen Charaktere der Tonarten studieren. Immer wieder taucht die Frage auf, ob wir die Unterschiede der Tonarten überhaupt hören würden. Diese Frage lässt sich nur beantworten, wenn man das Instrument nach der damals üblichen Stimmung stimmt. Denn im Gegensatz zu unserer heute aktuellen gleichschwebenden Stimmung waren früher ungleich schwebende Stimmungen üblich. Diese führten aufgrund der Ungleichheit eben auch zu unterschiedlich klingenden Tonarten.
  • Wenn die Technik diesen Service leisten kann, würde man aufgrund des nunmehr geringen Aufwands sicher mit der neuen Möglichkeit spielen, unterschiedliche wohltemperierte Stimmungen miteinander zu vergleichen. Ihnen kann Praeludio® schon jetzt einen Vergleich anbieten. Wenn Sie auf den folgenden Link klicken, erfahren Sie, was wohltemperierte Stimmungen sind und wie sie sich anhören!
  • Oder man wäre zu einem Selbstversuch bereit, inwiefern auf einen selbst unterschiedliche Grundtonhöhen wirken – und ob man überhaupt so sensibel ist, diesen Unterschied wahrzunehmen.
  • Eine weitere Möglichkeit besteht darin, einfach mal auszuprobieren, wie sich eine stärkere Spreizung auf die natürliche Brillanz der Klavierstimmung und den damit verbundenen Hör-Genuss als Grundlage für die Hör-Lust auswirkt!
  • Natürlich kann man auch mit einer Verstimmung spielen. Das heißt, man kann sowohl auf einem verstimmten Klavier spielen. Das heißt aber auch, man mit dem Effekt unterschiedlicher Ver-Stimmungen spielen. Sie halten das Letztere für eine verrückte Idee? Seit 2023 gibt es in Japan den (noch kleinen) Hersteller Enschu, der einen neuen Flügel auf den Markt bringen will. Das Piano trägt den schönen Namen ACOUHYB-4. Die Bezeichnung verrät uns, dass es sich um einen akustischen Flügel handelt, der es aufgrund einer 4. Saite ermöglicht, durch das Einstellen verschiedener Verstimmungen quasi mit unterschiedlichen Sounds zu spielen. Dabei wechselt man zwischen den Sounds mittels des Una-Corda-Pedals im Flügel, bei dem die Mechanik seitlich verschoben und somit jeweils 3 unterschiedliche von den 4 möglichen Saiten angeschlagen werden. Wie hört sich so etwas an? Hören und Sehen Sie selbst in dem folgenden Video:
Zu den Themen Die Vielfalt der möglichen Stimmungen erleben!
Stimmung!

Das Thema „Stimmung“ würde richtig lebendig werden. Schließlich geht es um die Wirkung der Musik – und hier spielt die Stimmung die zentrale Rolle, da es letztlich um unsere Stimmung als Basis unserer Lebensqualität geht.

Zu den Themen Problem oder Gelegenheit?
Chancen!

In der Erkenntnis, dass die Stimmung die Grundlage unserer alltäglichen Lebensqualität ist, liegt die große Chance für den Kundendienst am Piano. Denn im Bewusstsein dieser Bedeutung steigt der Klavierstimmer zum Harmonizer auf. Er begibt sich auf eine fantastische Reise raus aus der Servicewüste hinein in die unendliche Weite des Serviceozeans immer mit dem Horizont als Ziel, jenem Punkt, an dem sich das Meer und der Himmel stellvertretend für das Ermöglichen der Wünsche der Klavierspieler durch die dazu passenden Angebote des Kundendienstes vereinen!

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